Wir suchen Hinweise zur ersten Sensler Gewerbeschau 1925 in Düdingen...

Für einen Artikel in den nächsten Freiburger Notizen von KUND im Herbst läuft aktuell einen Recherche zur Gewerbeschau 1925 in Düdingen. Wenn Sie Hinweise oder Quellen (Fotos, Dokumente, Festabzeichen usw.) haben, sind diese sehr willkommen. Wir freuen uns auf die Aufarbeitung dieses spannenden Stücks Sensler Wirtschaftsgeschichte. Unten erhalten Sie einen kleinen Einblick in den Stand der Recherche.

Ein kleiner Einblick in den aktuellen Stand der Recherche...

Bereits aufgetaucht ist ein Sparheft des Gewerbevereins von 1926, auf welchem der Gewinnanteil der Gewerbeschau für eine nächste Ausgabe angelegt wurde. Dieses Sparheft galt lange als verschollen und wurde von Oberamtmann Manfred Raemy übergeben.

Die Verteilung des Reingewinns der Gewerbeschau führte laut einem späteren Protokoll zu Diskussionen im Gewerbeverein. 

Aufzeichnungen der ehemaligen Blachengenossenschaft Düdingen gaben Aufschluss über die Infrastruktur der Gewerbeschau. Zwei Hallen mit insgesamt 808 m2 Blachen beherbergte die Ausstellungen. Mit einem grosszügigen Rabatt kostete dies dem damaligen OK gemäss Kassabuch insgesamt CHF 400.-

Die Blachengenossenschaft Düdingen belieferte im ganzen Kanton Vereine, Privatpersonen und Gemeinden mit Festzelten.

In verschiedenen Gemeindearchiven des Bezirks finden sich Hinweise und Erwähnungen der Gewerbeschau. Das Anschreiben des OK betreffend finanzieller Unterstützung führte gewiss in manchen Sitzungszimmern zu regen Diskussionen. Die finanzielle Situation vieler Gemeinden war angespannt und durch steigende Kosten im Armenwesen, Schulwesen sowie Strassenunterhalt belastet.

Der Festführer selbst ist eine ergiebige Quelle und führt etwa alle OK-Mitglieder mit ihrem Beruf und/oder politischem Amt sowie ihrem Wohnort auf.

Dies erlaubt interessante Abgleiche mit Protokollen und anderen Mitgliederlisten. Nicht weniger als 12 Personen aus dem OK der Gewerbeschau gehörten ein Jahr später zu den Gründungsmitgliedern des HKV.

Der Hintergrund...

...ein Glücksfund!

Der Festführer zur „Gewerbeschau des Sensebezirks“ von 1925 war ein wahrer Glücksfund. Er tauchte in der Schlussphase des Museumsprojekts zur Volkskundlichen Sammlung von Pius Käser 2024 unerwartet in einer Schublade auf. Auf seine Existenz in der Sammlung hatte zuvor nichts hingedeutet.

Die Druckplatte für das Titelbild des Führers ist in unserer Sammlung vorhanden, jedoch ohne Hinweis auf seine ursprüngliche Herkunft. Weder in der Sammlung des Sensler Museums noch in der Kantonsbibliothek Freiburg oder dem Bundesarchiv war ein gedrucktes Exemplar des Festführers erhalten. Eine Lücke, die nun dank der weitsichtigen Aufbewahrung durch Pius Käser geschlossen werden konnte.

Sein erfreulich guter Erhaltungszustand und die nahende SeislerMäss 2025 waren die idealen Voraussetzungen die historisch interessante Quelle zu bearbeiten und in einem geeigneten Rahmen vermitteln zu können. So entstand die Idee einer limitierten Neuauflage für die SeislerMäss in Tafers, welche fast genau 100 Jahre nach der Gewerbeschau in Düdingen stattfand. Das Original erhielt mittlerweile einen Platz in der Dauerausstellung des Sensler Museums - im neu eingerichteten Raum Käser. 

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Dank

Für Hinweise, Zugang zu Archiven und anregende Gespräche seien bereits verdankt:

  • Simon Ruch, Mehrzweckverband Sensebezirk
  • Markus Julmy, Präsident Gewerbeverband Sense
  • Manfred Raemy, Oberamtmann Sensebezirk
  • Davide Nerini, Verantwortlicher Fotosammlung KUB Freiburg
  • Heribert Bielmann, Gemeindearchivar Düdingen
  • Urs Stampfli, Gemeindeschreiber Schmitten
  • Gérald Buchs, Gemeindearchivar Plaffeien
  • Stefan Spicher, Gemeindeschreiber Überstorf
  • Christa Dähler-Sturny, Gemeindeschreiberin Tafers
  • Charles Folly, Alterswil
  • Eugen Aebischer, Düdingen
  • Jean-Pierre Vuarnoz, Düdingen
  • Beat Hayoz, Düdingen